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Von der Kindergärtnerin zur Friedhofspflegerin

Liane Meißner feiert 25-jähriges Dienstjubiläum 

Vor 25 Jahren, am 1.Juni 1994, kam Liane Meißner als Jugendbetreuerin im Rahmen einer staatlich geförderten Stelle für drei Jahre in das Pfarrhaus nach Törten. Der damalige Pfarrer Horst Leischner benötigte Mitarbeiter für den Jugendklub im Keller der Möster Straße 53. Zwanzig bis dreißig Jugendliche trafen sich hier unter der Woche von 14:00 bis 20:00. Die gebürtige Bernburgerin Liane Meißner war gelernte Chemielaborantin, erst später aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels, konnte sie ihrem ursprünglichen Wunsch Erzieherin zu werden, in der Stadt Dessau in den 80iger Jahren nachkommen. Als gelernte Kindergartenerzieherin konnte sie sich auch vorstellen, die Stelle in Törten anzunehmen, schließlich waren die Erzieherstellen in den 90iger Jahren rar gesät, viele Betriebskindergärten längst geschlossen. Zunächst war es eine Umstellung, aber auch eine sehr lehrreiche Zeit erinnert sich Meißner: „Mit kleinen Kindern kann man besser arbeiten, man kann sie noch anders prägen. Von der Lebenswelt der Jugendlichen wusste ich nicht viel. Woher sollte ich einen Jugendlichen, der Gras geraucht hat und bekifft war, erkennen- sowas kannte ich doch nicht!“

Als die Jugendmitarbeiterstelle 1997 auslief, gab es andere Aufgaben im Haus und auf dem Friedhof. Liane Meißner hatte durch die Zeit im Jugendkeller viel von den Abläufen im Haus von der damaligen Hauswirtschafterin Frau Föse, die in den Ruhestand ging, mitbekommen.“Damals hat Frau Föse alles zusammengehalten, jetzt halte ich alles zusammen“ überlegt Meißner. Oft bleibt ihre Arbeit im Verborgenen: sie hält Ordnung im Pfarrhaus, putzt die Kirche und Friedhofskapelle, übernimmt die umfangreiche Friedhofs-und Gemeindegartenpflege, trifft Absprachen mit den Bestattern, kümmert sich um die Bewirtung der Gemeindekreise, räumt den großen Saal für Veranstaltungen zurecht, besucht Gemeindeglieder, teilt den Boten aus, unterhält sich mit den Menschen und ist stark vernetzt in der Gemeinde. 

Es scheint, sie ist in diese Gemeinde wie ein Apostel geschickt worden: „Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, ob jemand darin ist, der es wert ist; bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht. Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; und wenn es das Haus wert ist, kehre euer Friede dort ein.“ (Mt 10, 10-13) 25 Jahre hat Liane Meißner dem Haus Liebe, Pflege, Treue, Lebenszeit und somit Frieden geschenkt und wird mit Beginn ihres Ruhestandes in nur wenigen Jahren weiterziehen. Vielen Dank für Ihre Arbeit, Frau Meißner. Mögen Sie die Gemeinde, die es offensichtlich wert ist, weiter zusammenhalten und für viele ansprechbar sein und bleiben! 

Pfarrerin i.E. Ulrike Bischoff

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