Unsere Kirchengemeinde besteht aus den ehemals selbständigen Gemeinden St. Peter Dessau-Törten und Kreuz Dessau-Süd. Seit dem 7. Juni 2005 sind beide Gemeinden unter dem Namen „St. Peter und Kreuz“ vereinigt.
Die Törtner Kirche „St. Peter“
Törten ist eine eiszeitliche Talsandinsel im Urstromtal der Mulde mit fischreichen Gewässern und fruchtbaren Niederungsböden. Das 1194 erstmals urkundlich erwähnte Törten war damals ein Fischerdorf. Es ist daher auch nicht überraschend, dass Simon Petrus, der Fischer, zum Namenspatron der Kirche St .Peter auserkoren worden ist.
Die Kirche ist eine um 1200 von Mönchen aus Nienburg errichtete romanische „Saalkirche“. Sie ist ein Feldsteinbau mit Triumphbogen und einem bis zur Zerstörung 1945 vorhandenen Chorquadrat. Im Gebiet der Stadt Dessau-Roßlau ist die Kirche das einzige romanische Bauwerk westlich der Mulde.
1954 konnte der Wiederaufbau der Törtner Kirche abgeschlossen werden. Zum heutigen Denkmalensemble gehören neben der Kirche, auch das 1891 errichtete Pfarrhaus und die 1909 fertiggestellte Friedhofskapelle.
Die Kreuzkirche in Dessau-Süd
In dem durch Gropiussiedlung, Junkershäuser und Reichsbahnbauten dicht besiedelten Gebiet wurde der Bau einer neuen Kirche in den 30er Jahren notwendig. Vor allem die Arbeiterfamilien begrüßten die ebenfalls geplante Eröffnung des Kindergartens im Kirchraum. Von Anfang an bestand dabei die Idee zu einem modernen multifunktionalen Nutzungskonzept: In der Woche wurde der große Kirchenraum als Kindergarten und sonntags für Gottesdienste genutzt. Die Kreuzkirche wurde am 28. Mai 1933 nach neunmonatiger Bauzeit als Kreuzgemeindehaus eingeweiht. In den Jahren 1954/55 erfolgte der Anbau eines Altarraumes an das Gemeindezentrum. Die Kreuzkirche entstand, ursprünglich war sie jedoch als eigenständiger Bau geplant. Das Gebäude ist ein Zeugnis des Kirchenbaus in traditioneller Form. Von der Innenausstattung, die im Bauhausstil ausgeführt wurde, sind noch wesentliche Teile im Original erhalten: der Altar, der Taufstein, die Kanzel, Deckenlampen und verschiedene kleinere Gebrauchsgegenstände. Auch die typischen Türdrücker und Beschläge, die vom Bauhaus verwendet wurden, sind teilweise noch heute im Gebrauch.
Erst 1995, als ein neues Kindergartengebäude neben der Kirche gebaut worden war, musste die langjährige Doppelnutzung des Kirchenschiffes aufgegeben werden. Eine geistliche, aber auch räumliche Verbindung zwischen Kreuzkirche und Kindergarten besteht bis heute.